Mit der Zinswende haben viele Hypothekarschuldner in variable Saron-Hypotheken umgesattelt, weil die Sätze noch günstig waren. Das ändert sich jetzt.
Die Zinsen von Saron-Hypotheken seit Jahresanfang deutlich erhöht. Wurde der Saron zu Jahresbeginn bei 0,94 Prozent gehandelt, erhöhte sich dieser per Mitte Juni auf 1,44 Prozent.
Ursache war die Erhöhung des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März von 1 Prozent auf 1,5 Prozent. Die von Banken ausgewiesenen Margen für Saron-Hypotheken betragen üblicherweise zwischen 0,80 bis 1 Prozent. Damit belaufen sich die nicht ausgehandelten Kosten für Saron-Hypotheken um die 2,24 bis 2,44 Prozent, schrieb der Vergleichsdienst Comparis am Dienstag.
Folgen für die Inlation
Am 22. Juni wird die SNB die Leitzinsen voraussichtlich nochmals anheben. Damit dürften sich auch die Saron-Hypotheken verteuern und der Abstand zu den fünf- und zehnjährigen Festhypotheken nochmals deutlich kleiner werden, mahnte der Vergleichsdienst. Weil die steigenden Hypozinsen den Referenzzinssatz für die Mieten im Land nach oben drücken, wittert Comparis erhebliches Inflations-Potenzial von dieser Seite.
Auch die Immobilien-Spezailistin Moneypark erwartet in einem Marktbericht vom Dienstag steigende Sätze beim Saron. Bei den Zinsen für Festhypotheken erwartet sie hingegen wenig Bewegung.
Wechsel zu festen Sätzen?
Weil Saron-Hypotheken zu Beginn der Zinswende deutlich günstiger waren als Festhypotheken, findet seit damals ein Run auf die Kredite statt. Im zweiten Halbjahr 2022 wurde ihr Anteil am Volumen in Neugeschäft mit Hypotheken auf 40 Prozent geschätzt. Die Krux der variablen Saron-Sätze ist, dass sie nun viel schneller steigen.
Tiefere Hypozinsen seien kein alleiniges Kriterium für die Wahl des Hypothekar-Modells, mahnt nun Comparis. Wer höhere Zinsen nicht mehr bedienen könne, sollte sich für die Planungssicherheit von Festhypotheken entscheiden.