Die Schweizer Energiepolitik ist im Wandel, das Ziel ist klar: Wir müssen weg von fossilen Energieträgern. Alternative Energieressourcen sind deshalb gefragt wie nie zuvor. Seewasser bietet sich als Energiespeicher und -quelle an.
Eine dieser Quellen liegt im Kanton Zürich, wird Tag für Tag von Mensch und Tier genutzt und ist dazu noch ein beliebtes Ausflugsziel: der Zürichsee. Schwer vorstellbar, aber der Zürichsee ist tatsächlich eine grosse Energiequelle, denn in einer Tiefe von 20 bis 40 Metern bleibt das Wasser das ganze Jahr hindurch zwischen vier bis zehn Grad warm. Diese Temperatur reicht bereits aus, um daraus Heizwärme zu gewinnen.
In den Seen schlummert ein riesiges Energiepotenzial
Pionierin ist hierbei das schweizweit tätige Unternehmen Energie 360°. Es hat bereits vor längerer Zeit das Potenzial, das in unseren Seen schlummert, erfasst und in zahlreichen Projekten bewiesen, dass die Seewassernutzung zu Heiz- und Kühlzwecken ihren Teil zu einer klimaneutralen Schweiz beitragen kann. Schliesslich wird das Energiepotenzial der zehn grössten Schweizer Seen auf bis zu zwei Gigawatt geschätzt, was einer Leistung von zwei Kernkraftwerken entspricht.
Energieverbund Tiefenbrunnen: Vorzeigeprojekt mitten in Zürich
Wir wollen uns in dieser Ausgabe zwei konkreten Projekten widmen. Zuerst dem Energieverbund Tiefenbrunnen, der das Zürcher Quartier mit der Energie des Zürichsees speisen wird. Was wird bei diesem Projekt konkret getan? In 20 bis 30 Metern Tiefe wird dem Zürichsee Seewasser entnommen und in die Energiezentrale geleitet. Die Wärmeenergie aus dem See wird von einer Wärmepumpe beim Parkplatz der Fischstube auf das erforderliche Temperaturniveau von 70-80° C gebracht. Die Wärmeenergie wird in das Fernwärmenetz eingespeist und via Übergabestationen in den angeschlossenen Gebäuden für das Heizen und die Warmwasseraufbereitung genutzt. Für Spitzenzeiten und für eine erhöhte Betriebssicherheit steht ein Gaskessel zur Verfügung. Dieses Projekt wird ab Ende 2024 nachhaltige Energie für 3’500 Bewohnerinnen und Bewohner von 1’700 Wohnungen liefern. Dies entspricht einer Senkung des heutigen CO2-Ausstosses um voraussichtlich rund 4’500 Tonnen pro Jahr.
Energieverbund Zürich-Lengg
Ein noch grösseres Projekt realisiert Energie 360° in Zürich-Lengg. Auch hier wird das Wasser aus dem Zürichsee die erneuerbare Energie zum Heizen und Kühlen des Gesundheitsclusters Lengg und weiterer Areale zur Verfügung stellen. Der Energieverbund Zürich Lengg wird ab Ende 2026 pro Jahr rund 10’000 Tonnen CO2 einsparen und so die Energieziele von Bund, Kanton und Stadt Zürich massgeblich unterstützen.
In rund 30 Metern Tiefe wird dem Zürichsee Seewasser entnommen und in die unterirdische Energiezentrale auf dem Gemeindegebiet von Zollikon geleitet. Dort gibt das Wasser über Wärmetauscher einen Teil seiner Energie ab und fliesst um wenige Grad abgekühlt zurück in den See. Die so gewonnene Anergie gelangt über ein Niedertemperaturnetz zu den Spitälern und Kliniken des Gesundheitsclusters Lengg sowie zu grossen Wohnliegenschaften und Arealen.
In den angeschlossenen Liegenschaften wird die Anergie direkt zum Kühlen genutzt oder mittels Wärmepumpen – betrieben mit 100% erneuerbarem Strom – zu Heizenergie veredelt.
Was ist Anergie?
Nun haben Sie den Begriff «Anergie» gelesen. Dies ist kein Schreibfehler, sondern ein in der Heiz- und Energiebranche äusserst wichtiger Begriff. Kurz erklärt: Energie setzt sich zusammen aus der hochwertigen Exergie – jenem Teil, der Arbeit verrichten kann – und der Anergie. Diese fällt vor allem als Abwärme an und lässt sich daher zum Heizen nutzen. Allerdings ist ihr Temperaturniveau tief. Ein Anergie-Netz erfordert daher in der Regel eine zweite Energiequelle. Meist ist dies Strom, der Wärmepumpen antreibt, um das Heizmedium auf die benötigte Temperatur zu bringen.
Wie beim Energieverbund Lengg eignet sich ein Anergie-Netz vor allem dann ideal, wenn sowohl Wärme als auch Kälte benötigt wird. Denn es ermöglicht, die Abwärme der Kälteproduktion zum Heizen zu nutzen. In einem solchen Fall funktioniert ein Anergie-Netz bidirektional. Das Medium darin fliesst in zwei Richtungen und tauscht Wärme zwischen den verschiedenen Wärme- und Kälteanlagen aus.
Vorteile eines Energieverbunds mit Seewasser-Nutzung
Energie aus dem Seewasser: nicht nur eine Utopie, sondern bereits Realität, die noch für viele positive Schlagzeilen sorgen wird. Die Vorteile:
- Zukunftssichere Technologie: Der Energieverbund erfüllt die Anforderungen des neuen Energiegesetzes im Kanton Zürich und des revidierten CO2-Gesetzes.
- Bessere Luft: Bei den angeschlossenen Liegenschaften entstehen keine Abgase durch Heizungen mehr.
- Einheimische Energie: Dank lokaler Wärme aus dem Zürichsee sinkt die Abhängigkeit von ausländischer Energie.
- Planbare Energiekosten: Durch die Wärmeproduktion mit Seewasser schwanken Ihre Energiekosten deutlich weniger als bei fossiler Heizenergie.
- Tiefe Abgaben: Anders als bei fossiler Energie sind Sie kaum davon betroffen, wenn die CO2-Abgabe erhöht wird.
- Höherer Immobilienwert: Weil der Anschluss an den Energieverbund eine zukunftssichere und ökologische Heizlösung ist, werten Sie Ihr Gebäude auf.
- Rundum-sorglos-Paket: Energie 360° versorgt Sie zuverlässig mit Wärme und übernimmt alle Aufgaben für den Energieverbund. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern.
- Platz gewinnen: Ihre bisherige fossile Heizanlage benötigen Sie bei einem Anschluss an den Energieverbund nicht mehr. Das schafft Platz.
- Lösung mit Zukunft: Selbst wenn die gesetzlichen Vorgaben für Heizungen weiter verschärft werden – der Energieverbund erfüllt sie.
Kontakt
Energie 360° AG
Aargauerstrasse 182
8048 Zürich
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www.energie360.ch